Männerchor des TuS Grünewald

"Rein im Gesang, im Wort fest, in Eintracht immerfort." 
Unter diesem Motto fanden sich am 13. Mai 1922 14 Turngenossen des Turnvereins Grünewald in der Gaststätte ´Zur Neustadt`, später als Rittereck bekannt, an der Heedfelder Str. Ecke Ludwigstr. zusammen, und gründeten die Gesangsabteilung des Turnvereins. Es war schon lange der Wunsch aller Turner, eine eigene Gesangsabteilung zu haben, die schon Jahre vorher in lockerer Form einmal bestanden hatte. Es wurde in den Statuten festgeschrieben, dass die Abteilung nicht mehr als 24 Sänger haben durfte, und wer dreimal unentschuldigt fehlte, wurde ausgeschlossen. Von diesen Punkten der Satzung ist man aber schnell  wieder abgegangen. Die Inflation und die steigende Arbeitslosigkeit machten es der Abteilung ohnehin schwer genug.

1924 zählte die Abteilung bereits 24 Sänger, die fast alle aus dem Turnverein kamen. Das deutsche Lied und die Geselligkeit pflegte man im Chor von Anfang an. 1938,so ein Artikel des Lüdenscheider Anzeigers, schnitt die Gesangsabteilung beim Wertungssingen unter ihrem Dirigenten Heinz Cramer mit "Gut" ab. Während des Krieges von 1943 bis Ende 1945 ruhte die Chortätigkeit, aber man fand sich nach Kriegsende sofort wieder zusammen.

Anfangs waren es 12 Sänger, und bereits im Jahr 1946 bildeten wieder 21 Sänger den Klangkörper der Abteilung. Neben geselligen Fahrten und Feiern zeigte der Chor sein Können bei Stiftungsfesten des TuS Grünewald, bei Freundschaftssingen, bei Auftritten zum Tag des Liedes, bei Konzerten des Stadtverbandes Lüdenscheid und bei vielen anderen Gelegenheiten. Ostern 1956 hatte der Chor Besuch aus Reichenbach in Thüringen. Eine Freundschaft entstand, die in einen Gegenbesuch unseres Chores im August 1956 und in einem zweiten Besuch der Reichenbacher Sänger im Juni 1957 ihre Bestätigung fand. Leider hatten die Machthaber in der damaligen DDR kein Verständnis für unsere Chorfreundschaft, und so endete sie sehr schnell. 1962 konnte die Gesangsabteilung ihr 40-jähriges Bestehen feiern. Aus diesem Anlaß fand eine in einem kleinen Rahmen gehaltene Feier in Heerwiese statt, bei der Rudi Schlömer zwei Sangesbrüder ehren konnte, die zu den Mitbegründern zählten: Ernst Kadenbach und Hugo Hefendehl. 1968: Die Gesangsabteilung hat einen Protektor. Gerhard Blöcher übernahm diese Aufgabe, die er jetzt schon 31 Jahre ausführt. Im Jahre 1974 singt der Chor den selbst kreierten Schützenwalzer beim Tiroler Abend der Bürgerschützen im Festzelt.

Der MGV Orpheus Heerwiese löst sich auf, die Gesangsabteilung bekommt 12 neue Sänger. Der Chor hatte seit seiner Gründung namhafte Dirigenten, die den musikalischen Weg vorzeichneten. Der Erste war ein junger Lehrer, Rudolf Borlinghaus; dann folgten Emil Glörfeld 1928 - 1929, Willi Schumacher 1929 - 1934, Hermann Christiani 1934 - 1937, H. langenohl 1937 - 1938, Heinz Cramer 1938 - 1943, Gustav Uhlmann 1943 - 1948, Musiklehrer Karl Meier 1948 - 1952, Musikwissenschaftler Hr. Nennstiel 1952 - 1955, Rektor Fischer 1955 - 1961, Johann Metzner 1961 - 1964, erneut Rektor Fischer 1964 - 1966, Richard Sichtig 1966 - 1975, Eckhard Grote 1975 - 1982, Hartwig Seltmann 1982 - 1990, Eckhard Grote 1990 – 1998, und ab 1998 Ingo Reich. 
Die Übungslokale wechselten ebenfalls in der langen Geschichte der Abteilung. So fanden die Chorstunden über lange Jahre im "Ritter Eck" an der Heedfelder Ecke Ludwigstraße statt, dann im Bürgerschützenheim, im Café Wilhelmshöhe, und nun im Saal der Gaststätte Dahlmann. Hier im Saal Dahlmann kann der "Männerchor des TuS Grünewald", so ab 1980 die neue Namensgebung der Gesangsabteilung, seine Feste feiern. Den Höhepunkt bildete schon immer das alljährliche Karnevalsfest, bei dem schon seit 47 Jahren in Folge ein Prinzenpaar aus den Reihen der Sänger gekürt wird. Das Programm für diese Feier wird ausschließlich von den Sängern und ihren Frauen bestritten. Gruppen wie die Jojo`s, die Miezen, Los Grünewaldos und Einzelpersonen als Büttenredner brennen jedes Jahr ein Feuerwerk der guten Laune ab. In den nunmehr 75 Jahren seines Bestehens nahm der Chor an zahlreichen Freundschaftssingen, Chorkonzerten des Stadtverbandes wie "Walter Lange Gedächtnissingen", Einweihung des Kulturhauses, und beim 10-jährigen Bestehen des Kulturhauses teil. Eine Selbstverständlichkeit ist es in jedem Jahr den Hauptverein TuS Grünewald bei seinen Picknick´s und Stiftungsfesten mit unserem Gesang zu unterstützen. Der Männerchor hat es sich auch schon seit vielen Jahren zur Pflicht gemacht, älteren Mitbürgern mit seinem Gesang in den Seniorenheimen ein paar frohe Stunden zu bereiten. Ebenfalls zum sozialen Engagement des Chores gehört der Liedbeitrag beim Tag der offenen Tür der Märkischen Werkstätten am Freisenberg.

Die Vereinsführung lag in all den den Jahren in sehr guten Händen. Hier muß man besonders die verdienstvolle Arbeit von Fritz Handschuhmacher würdigen, der 24 Jahre erster Vorsitzender war, und das in den schwersten Jahren der damaligen Gesangsabteilung von 1928 - 1952. Willi Schönebeck leistete mit verschiedenen  Aufgaben 20 Jahre Vorstandsarbeit, weiter Ewald Klee 7 Jahre, und Walter-Otto Jäger 15 Jahre. 1.Vorsitzender W.O. Jäger wurde für seine langjährigen Verdienste zum Wohle des Chores mit der Ehrenplakette ausgezeichnet und zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Das Jahr des 75. Jubiläums begann mit viel Arbeit für alle Sänger. Es wurde neue Chorliteratur ausgewählt, um am 19.04.97 beim Jubiläumskonzert, für das die "Westfälischen Nachtigallen" als Mitwirkende gewonnen werden konnten, die Zuhörer mit Gesang zu erfreuen. 
Es ist der Wunsch des Chorleiters Herrn Ingo Reich und der Wunsch aller Sänger, daß weitere jüngere Menschen für den Chorgesang gewonnen werden können.

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